Künstlerin
Mathanja Clemm
Die Künstlerin
Mathanja Clemm wurde 1974 in Colorado Springs, USA geboren. Die Einsätze der Alliierten führten ihre Familie während des Kalten Krieges, Ende der 70er Jahre, nach Berlin.
Zusammen mit vier weiteren Geschwistern wuchs sie in West-Berlin auf. Kunst und Medizin waren Themenbereiche, die sie beruflich interessierten. Um beides miteinander zu kombinieren, entschloss sie sich dazu Ergotherapeutin zu werden. In diesem sehr vielschichtigen Beruf setzte sie oft Kunst und Handwerk als therapeutisches Medium ein, arbeitete viele Jahre mit schwerst mehrfachbehinderten Menschen und machte sich danach selbständig.
Während der gesamten beruflichen Entwicklung war sie als freischaffende Künstlerin tätig. Seit 2014 hat sie ein Atelier in den Thiede Werkstätten, einem Künstlerhaus in Potsdam, wo sie auch regelmäßig ausstellt. Seit 2021 liegt ihr beruflicher Fokus gänzlich auf der Malerei.
Mathanja Clemm ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt seit 2007 in Potsdam.
Die Technik
Mathanja Clemm betrachtet das Leben als farblichen Raum, dabei greift sie dessen Vielschichtigkeit sowohl in unterschiedlichen Texturen, als auch in Anziehungs- und Abstoßungsprozessen auf. Texturen und Farbschichten werden für kontrollierte Konstrukte eingesetzt, die Zufälligkeit und Bewegung des Lebens wird durch chemische Prozesse simuliert. Zumeist als Mischtechnik werden Lack-, Acryl- und Ölfarben auf „Leinwand“ (Keilrahmen mit Baumwollbespannung) aber auch Papier gebracht.
Durch die permanenten Änderungen von Konsistenzen ist Mathanja Clemm dabei nicht nur Initiator, sondern auch Gegenstand von Veränderungen. Das Bild ist gleichermaßen gezielter Ausdruck, als auch bedingt kontrollierbares Experiment, das oft an Zellstrukturen erinnert. Teilweise wirkt das Farbspiel auf der Leinwand wie Emailie, glänzende und matte Farben bilden eine Räumlichkeit.
Mathanja Clemm pendelt zwischen abstrakten und figurativen Motiven, schafft Bilder voller Atmosphäre, die den Betrachter in die Tiefe ziehen und die Einbildungskräfte aktivieren. Wärme, Kälte, Gerüche oder auch Formen von Tieren, Gebäuden oder Pflanzen tauchen in ihren Bildern und im Geiste des Betrachters auf.
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Häufig gestellte Fragen
1. Wie lange malst du an einem Bild?
Es kommt sehr auf die angewandte Technik an. Dickschichtige Aufträge und Hintergründe müssen entsprechend trocknen, um weiterarbeiten zu können. Bei den Abstoß- und Anziehungstechniken muss ich mit der noch feuchten Farbe arbeiten – meist sehr schnell – und mir im Vorfeld genau überlegen, wo „pausiert“ werden kann oder wo Übergänge überhaupt möglich sind. Ein Bild kann Stunden, Tage, auch Wochen in Anspruch nehmen.
2. Skizzierst du deine Bilder vor?
Nein, bzw. nur sehr selten. Meistens habe ich eine Idee der Bildgestaltung im Kopf. Diese versuche ich dann direkt auf die Leinwand zu bringen.
3. Was sind deine Inspirationsquellen?
Das Leben, mit allem, was dazu gehört – Schönes und Unschönes. Wenn du das Leben liebst, mit dir im Einklang bist und mit wachen Sinnen durch die Welt gehst, hat alles einen Einfluss auf dich und deine Schaffenskraft. Damit ist alles Inspirationsquelle, teils bewusst, teils unbewusst.
4. Vergleichst Du Dich mit anderen Malern oder Künstlern?
Beim Malen versuche ich den Fokus auf mich und meine Arbeit zu legen. Ich suche eher die Nische der Individualität, nicht die des Vergleichbaren. Als kunstinteressierter Mensch streife ich natürlich durch Galerien, Museen, Ausstellungen und Plattformen. Dort begegnen mir manchmal Bilder ähnlicher Art – das finde ich immer spannend und irritierend zugleich. Ich frage mich dann, was der Ursprung des gemeinsamen Nenners ist.
5. Was treibt dich an?
Die Freiheit, das zu tun, was ich liebe und wofür ich brenne. Damit andere Menschen zu bewegen ist grandios – und Motor für einen stetigen Schaffensprozess.
